Abschied von Benedikt Kleinrahm

Erschienen in: Landshuter Zeitung
Erschienen am:  22.05.2007

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Heiligenbrunn / Schmatzhausen.

 

 

Weihbischof Reinhard Pappenberger war Hauptzelebrant bei der Begräbnisfeier von Benedikt Kleinrahm, dem Sohn des Leiterehepaares der Geistlichen Gemeinschaft Familien mit Christus Angelika und Diakon Franz-Adolf Kleinrahm. Benedikt Kleinrahm ist an den Folgen eines Motorradunfalls im Alter von 24 Jahren gestorben.

Nach seiner Schulzeit in Hohenthann machte er die Ausbildung zum Landschaftsgärtner. Beruflich arbeitete er in Tabgha am See Genezareth in Israel, in Meckenbeuren / Oberschwaben, Högldorf und zuletzt nach einer Zusatzausbildung als Baumsteiger in Hochspeyer in der Pfalz. Seine Hobbys waren Kampfsport, in dem er es zum Bayerischen Vizemeister in Karate brachte, und Motorradfahren. In Neustadt an der Weinstraße kam es nach einem Kreisverkehr auf Split zu dem Unfall mit Todesfolge. In der Predigt nahm Pfarrer Josef Paulus Bezug auf den Vornamen Benedikt. Dieser beinhaltet das lateinische Wort für „Gutsprechen“, „ein Gesegneter sein“ und ein Segen sein. Solches Gutsprechen mache Mut, und mit guten Worten könnten Eltern ihre Kinder aufbauen. Der Prediger lud ein, den Verstorbenen mit Segen und Gutsprechen in die Ewigkeit zu begleiten. Zu den Konzelebranten gehörten der Generalpropst der Augustiner Chorherren Helmut Grünke, Dekan Stefan Anzinger, mehrere Priester und Diakone. Der Altarraum konnte nicht alle Kleriker fassen. Die trauernde Familie Kleinrahm mit drei Kindern wurde begleitet von über sechzig Erwachsenen und Jugendlichen der Gemeinschaft Familien mit Christus, deren Leiter Diakon Franz-Adolf und Angelika Kleinrahm sind. Unter den Gästen waren zahlreiche Freunde des Verstorbenen und Freude der Gemeinschaft, sowie zahlreiche Mitarbeiterfamilien des Familienzentrums und Familien vor allem aus den Gemeinden Schmatzhausen und Hohenthann. Im Kondolenzbuch im Eingang des Familienzentrums heißt es „Du kannst Tränen vergießen, weil er gegangen ist. Oder Du kannst lächeln, weil er gelebt hat. Du kannst die Augen schließen und beten, dass er wiederkehrt. Oder Du kannst die Augen öffnen und all das sehen, was er hinterlassen hat.“ Die Begräbnisfeier wurde vom Kirchenchor der Pfarrgemeinde St. Katharina Schmatzhausen mit vierstimmigem Gesang als Auferstehungsfeier gestaltet. Die Mitglieder der Geistlichen Gemeinschaft trugen mit österlich geprägtem Lobpreis unter Begleitung von Gitarren, Trompete, Querflöte und Djembe bei. Die Familie Kleinrahm bekannte in der Todesanzeige ihr Vertrauen in Gott mit dem Vers aus dem Alten Testament „Jahwe ist ein barmherziger und gnädiger Gott“. In der liturgischen Feier wurde der Vers als Grundton aufgegriffen und in der Lesung aus dem Buch Exodus, in der Verkündigung, den Liedern und Gebeten weitergeführt. Die Bedeutung des Vornamen wurde am offenen Grab aufgegriffen in dem von der Geistlichen Gemeinschaft gesungenen Lied „Der Herr segne dich, der Herr behüte dich, Sein Engel begleite dich auf deinem Weg.“ Das Schlusslied wurde von einem für die Beerdigung vom Bruder des Verstorbenen komponierten Instrumentalstück für Djembe und Querflöte eingeleitet, das die Totenklage intonierte und herausführte zu „Der Herr ist ein großer Gott, der liebend über uns wacht“.

 

 

Unter den Gästen waren zahlreiche Freunde der Gemeinschaft Familien mit Christus aus Geistlichen Gemeinschaften und Bewegungen wie Charismatische Erneuerung, Cursillo, Equipes Notre Dame, Fokolare, Schönstatt. Fotos vom Trauermahl in den Speiseräumen des Familienzentrums und wegen der zahlreichen Gäste auch im Garten, Kondolenztisch im Eingangsbereich:

 

    

 

Wir danken allen,
die uns in der Trauer um unseren Sohn und Bruder

BENEDIKT

in den letzten Wochen in persönlichen Gesprächen, in Briefen und im Gebet begleitet, die mit uns am Tag der Beerdigung Eucharistie gefeiert und diese durch Wort, Musik und Gesang mitgestaltet haben. Diese Feier war für uns eine Erfahrung von Kirche als Gemeinschaft: im Miteinander von Pfarrgemeinde, Orden, Geistlichen Bewegungen und Gemeinschaft „Familien mit Christus“ sowie den Diakonen, Priestern und H. H. Weihbischof Pappenberger. Wir sind froh über die zahlreichen Freunde, die diesen Tag mit uns begangen haben.

Franz-Adolf & Angelika Kleinrahm

DU HAST IHN UNS GELIEHEN, HERR, UND ER WAR UNSER GLÜCK.
DU HAST IHN ZURÜCKGEFORDERT, UND WIR GEBEN IHN DIR OHNE MURREN, ABER DAS HERZ VOLL WEHMUT.
(HL. HIERONYMUS, BETHLEHEM, + 420)

DU KANNST TRÄNEN VERGIEßEN,
WEIL ER GEGANGEN IST.
ODER DU KANNST LÄCHELN,
WEIL ER GELEBT HAT.

DU KANNST DIE AUGEN SCHLIEßEN UND BETEN,
DASS ER WIEDERKEHRT.
ODER DU KANNST DIE AUGEN ÖFFNEN UND ALL DAS SEHEN,
WAS ER HINTERLASSEN HAT.

 

 

 

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Grabstein für Benedikt

Eine Stele aus Granit ist wie ein Halbmond geformt. In dem dem Betrachter zugewandten Hohlraum (Hohlkehle) sind die Lebensdaten geschrieben – die Tiefe des Lebens ist unauslotbar.
Am oberen Rand ist das Regenbogenkreuz in Aluminiumguss angebracht. Dies ist das Zeichen der Benediktinerabtei Hagia Maria Zion, in der Benedikt in Jerusalem und Tabgha am See Genezareth gearbeitet hat, Orte, die auch uns Eltern durch mehrere Reisen vertraut wurden.

Das Regenbogenkreuz ist ein altes Symbol der frühen Christen, die sich ihrer jüdischen Wurzeln noch bewusst waren. Auf der Sinai-Halbinsel hatten es frühchristliche Pilger am so genannten „Felsen der Inschriften“ eingeritzt. Es symbolisiert die drei Bundesschlüsse Gottes mit den Menschen:

  • der Regenbogen als Zeichen des Bundesschlusses mit der ganzen Menschheit, ja der ganzen Schöpfung;
  • die zwölf Enden des Kreuzes symbolisieren den Bund Gottes mit dem Volk Israel, den zwölf Stämmen; den zwölf Aposteln
  • der neue Bund in Christus wird dargestellt durch das Kreuz.

So drückt das Regenbogenkreuz die unzerstörbare Treue und Liebe Gottes zu uns Menschen aus.

 

 


 

Geschenk auf Zeit - Reflexionen eines Vaters nach dem Unfalltod seines Sohnes (mp3)

Ref.: Diakon Franz-Adolf Kleinrahm, Familien mit Christus

Radio Horeb, LH Leben in Beziehung, 22.11.2013 – Laufzeit: 00:54:57