Familien drücken die Schulbank

Erschienen in: Landshuter Zeitung
Erschienen am:  12.08.2002

Heiligenbrunn. Derzeit drücken 19 Familien in Heiligenbrunn im ehemaligen Knabeninternat die Schulbank. Diese Familien sind aus zehn deutschen Diözesen angereist, um im Urlaub täglich fünf Stunden über gelingendes Familienleben nachzudenken, die Kommunikation im Paar und mit den Kindern zu verbessern, gemeinsamen Gottesdienste zu feiern und im persönlichen Gebet Gott neu in die Familie einzuladen.

 

Die Nachmittage sind frei für familiäre Urlaubsgestaltung. Die Kinder ab sechs Monaten bis vierzehn Jahren treffen sich in vier Altersgruppen zum Spiel und zu thematischer Arbeit, ähnlich wie bei Kinderbibelwochen. Die Elternschule umfasst 30 Kurstage in sechs Kurseinheiten in einem Zeitraum von 26 Monaten; diese werden ergänzt um Hausaufgaben und Regionaltreffen der Teilnehmer zur Vertiefung und Sicherung des Gelernten.

Solche Tage sind eine Familienwerkstatt, in der unter Anleitung von einer Ehe- und Familienberaterin und erfahrenen kinderreichen Ehepaaren neue Erfahrungen im Umgang miteinander gemacht werden. Ziel ist es, Ehen und Familien zu kräftigen, und alle Personen zur Quelle des Lebens zu führen: Zur Begegnung mit Jesus Christus. Der Leiter des Familienzentrums, Diakon Franz-Adolf Kleinrahm, sieht solches Geschehen in die Geschichte des Orts eingebunden: „Der Ort Heiligenbrunn entstand aus einer Erfahrung im Jahr 1662, dass ein Mann nach dem Gebet wieder sprechen lernte. Heute finden hier viele Ehepaare neu zum Gespräch miteinander und vertiefter Begegnung“, sagte er.

Kleinrahm hat aus seiner Erfahrung seit 1985 in der Leitung von Ehepaarseminaren und Familienexerzitien ein Buch geschrieben, das soeben erschienen ist, und das er anlässlich dieser Elternschule der Öffentlichkeit vorstellte. Der Titel lautet: „Familie Leben“.

Kardinal Georg Sterzinsky aus Berlin und Vorsitzender der Kommission für Ehe und Familie in der Deutschen Bischofskonferenz und von der Pastoralkommission Beauftragter für die neuen geistlichen Bewegungen und Gemeinschaften, schreibt in seinem Vorwort: „Das Buch ist ein beherzigenswertes Zeugnis: Wie aus einem christlichen Verständnis von Ehe und Familie manchmal sperrig, alternativ und gegen den Strom gängiger Plausibilitäten Bausteine einer christlichen Familienkultur erwachsen, die trägt, die befreit und die wir gerade heute dringend benötigen. Darüber spricht dieses Buch, dazu will es hinführen, dazu macht es Mut.“ Konkrete Lebenszeugnisse veranschaulichen, was es heißt, Ehe aus dem Glauben zu leben. Der Autor weiß aus der Exerzitien- und Ehebegleitung in Zusammenarbeit mit zahlreichen neuen Geistlichen Bewegungen in christlichen Kirchen um die unterschiedliche Intensität und differenzierte Ausdrucksformen des Glaubenslebens und der kirchlichen Einbindung von Familien. Die katholische Gemeinschaft „Familien mit Christus“, die das vom Autor geleitete Familienzentrum trägt, macht ein personales Angebot, in dem die christliche Überzeugung von Ehe anschaulich und anziehend wird. Es gibt ein vielfältiges Kursangebot von Ehepaar-und Familienwochenenden bis hin zu Familienpilgerreisen ins Heilige Land.

Weitere Information unter Telefon 08784/278.